Ein Tag wie viele andere?
Der 3. Dezember 1994 dämmerte wie viele gewöhnliche Tage zuvor. Penny und ich wachten auf, bereiteten uns auf einen neuen Tag vor und weckten unsere beiden lieben Kinder – Caleb (dreieinhalb Jahre alt) und Abigail (zehneinhalb Monate) – aus ihrem süßen Schlummer. Nach dem Frühstück und einigem Drängeln und Überreden luden wir sie schließlich mit ihren Sachen in unseren Buick Skylark, Baujahr 1984 mit seinem schönen, undichten Schiebedach und fuhren los. Zweieinhalb Stunden Weg bis zu einer Kirche in Almond, Wisconsin lagen vor uns.
Wenn ich heute glaube, dann nicht, weil alle meine Fragen beantwortet wären, sondern weil mir mitten in meinen Zweifeln die Güte begegnet ist.
Bryan Gallant
Wir waren beide 26 Jahre alt und nun schon seit fast fünfeinhalb Jahren verheiratet. Caleb war ein freundlich gestimmter, schüchterner Junge. Süß, blond, schmächtig und liebevoll. Er ließ sich leicht belehren, fast schon bedrohlich leicht. Ein scharfer Blick reichte völlig aus. Abigail war lebendiger und ausdrucksvoller. Sie liebte Umarmungen und Essen und war ein glückliches Baby. Obwohl ich keine Kinder gewollt hatte, freute ich mich auf nichts so sehr wie darauf, nach der Arbeit nach Hause zu unserem gemieteten Wohnwagen zu kommen und zu hören, wie Caleb rief: »Papa ist da!« Dann rannte er zu Tür und Abi-Joe, wie er sie nannte, krabbelte ihm nach. Caleb und Abigail waren der Segen unseres Lebens und brachten frischen Wind in unsere schlaffen Segel, auch wenn mir das damals gar nicht so bewusst war
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