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Vergangenheit und Zukunft

Der Mönch und die Feder

Traum von Kurfürst Friedrich dem Weisen

Am Morgen des 31. Oktober 1517 sagte der Kurfürst zu Herzog Johann: »Herr Bruder, ich muss Euch einen Traum erzählen, den ich letzte Nacht hatte! Ich würde so gerne seine Bedeutung wissen! Er war so eindrücklich, dass ich ihn niemals vergessen werde, selbst wenn ich 1000 Jahre leben sollte. Ich habe ihn dreimal geträumt und jedes Mal mit neuen Details.«

Herzog Johann: »Herr Bruder, war es ein guter oder ein böser Traum?«

Kurfürst: »Wir wissen es nicht. Gott weiß es.« 

Herzog Johann: »Das soll Euch nicht beunruhigen. Aber seid so gut, erzählt mir doch diesen Traum!«

Kurfürst: »Als ich gestern Abend zu Bett ging, müde und matt, schlief ich gleich nach meinem Gebet ein und hatte erst dreieinhalb Stunden geruht, da erwachte ich und mir gingen bis nach Mitternacht alle möglichen Gedanken durch den Kopf. Unter anderem, wie ich die lieben Heiligen und mein Hofgesinde zu Ehren bringen wollte. Ich betete auch für die armen Seelen im Fegefeuer und bat Gott um seine Gnade, dass er mich, meine Räte und mein Land in rechter Wahrheit wolle leiten. Dann schlief ich wieder ein.

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Anton Musa (1485-1547)

war evangelischer Theologe, Reformator und Pfarrer in Jena und anderen Städten in Thüringen. Er war ein Freund von Martin Luther und besuchte diesen oft in Wittenberg.