Die dunkelste Stunde der Nacht, kurz vor Anbruch der Dämmerung, legt sich über das Felsengrab am Ölberg des alten Jerusalem. Zypressen und Olivenbäume strecken ihre Wipfel in die schweigende Dunkelheit. Der zarte Duft von aufblühenden Sträuchern durchzieht die milde Frühlingsnacht. Leise beginnen die ersten Vögel ihre Lieder anzustimmen, so als wollen sie das Licht locken: Komm doch ein wenig früher! Wir warten auf dich!
Doch um das Grab herum herrscht keineswegs Frühlingsstimmung. Römische Wachen umringen die Felsenhöhle. Ein römisches Siegel scheint den riesigen Stein vor dem Grabeingang zu umschlingen und an seinem Platz festhalten zu wollen. Die strengsten Sicherheitsmaßnahmen waren getroffen worden. Auf keinen Fall darf der Tote auferstehen, wie er selbst gesagt hat! Keiner der Soldaten wagt es zu schlafen oder sich auszuruhen. Das könnte ihm das Leben kosten. Alle warten verbissen und erschöpft auf den Sonnenaufgang.
Was war geschehen?
…