Leere Chipstüten, Schokoladenpapiere und Pizzakartons liegen um Jana verstreut. Sie kauert in einer Ecke in ihrem Zimmer, hält sich die Hände vors Gesicht und weint erbärmlich. Was ist passiert?
Viele junge Menschen leiden heute unter Bulimie, um einem von der Gesellschaft vorgeschriebenen Schönheitsideal zu entsprechen. Auch Jana ging es so. Sie erzählt uns, wie es dazu kam und wie sie einen Ausweg fand.
Jana, wer bist du? Woher kommst du?
Ich heiße Jana Ajupov. Ich komme aus der Ecke zwischen Hannover und Bielefeld, bin 21 Jahre alt und studiere Wirtschaftspsychologie in Bielefeld.
Du sagst, du hattest als Teenager Bulimie. Wie hat das alles angefangen?
Ich war eigentlich ein ganz normaler Teenager. Bei uns in der Familie war Schönheit schon immer irgendwie ein Thema. Im Alter von 13/14 habe ich dann angefangen, mich selbst noch mehr wahrzunehmen und mich mit anderen zu vergleichen. Ich war ziemlich unzufrieden mit meinem Körper und wollte gern ein bisschen abnehmen. Ich wollte gern so aussehen, wie die im Fernsehen oder allgemein in den Magazinen, was man überall so sieht. So perfekt schlank.
Am Anfang war es erst mal nur Gerede, aber irgendwann habe ich einfach ein bisschen weniger gegessen, Sport getrieben, eine Diät gemacht … Das hat auch gut geklappt für ein paar Monate. Aber ich merkte schnell, dass ich in dem Bereich wahrscheinlich nicht ganz normal denke und dass sich mein Denken veränderte. Irgendwann habe ich dann den Tick zum Abnehmen verloren, war aber trotzdem unzufrieden und verzweifelt. Und als ich mich dann nicht mehr so genau an alles gehalten habe, was in der Diät vorgeschrieben war, bin ich zum ersten Mal auf die Toilette gegangen und dachte: »Ich übergebe mich einfach mal.« Und so bin ich in die Bulimie gerutscht.
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