Gerhardt lebte als Hirtenjunge in Deutschland. Er war ein ehrlicher, patenter Junge. Aber er war sehr arm.
Eines Tages betreute er gerade seine Schafherde, die in einem Tal am Waldrand weidete, als ein Jäger aus dem Wald kam und fragte: »Junger Mann, wie weit ist es zum nächsten Dorf?« »Neun Kilometer, mein Herr«, antwortete der Junge; »aber der Weg ist nur ein Trampelpfad für Schafe. Man kann ihn sehr leicht verfehlen.«
Der Jäger sah auf den gewundenen Pfad und sagte: »Ich bin sehr hungrig und durstig; ich habe meine Gefährten verloren und mich verirrt. Lass deine Schafe hier und zeig mir den Weg! Ich werde dich gut bezahlen.«
»Ich kann meine Schafe nicht allein lassen, mein Herr«, erwiderte Gerhardt, »sie könnten sich ja im Wald verirren und von Wölfen gefressen oder von Räubern gestohlen werden.«
»Na und? Macht das was?«, fragte ihn der Jäger. »Es sind doch nicht deine Schafe.
…