Anne-Marieke starrt ins Dunkle, von Schlaf keine Spur. Vor ihrer Tür schleichen dunkle Schatten hin und her; die Tür öffnet sich wie von Geisterhand; unheimliche Gestalten schweben im Raum herum. Alles nur ein Traum? Ein Hirngespinst?
Anne-Marieke lebt in Assen, einem kleinen Ort im Norden der Niederlande. Ihre Eltern wurden beide in den 1950ern geboren und entstammen protestantischen Familien. Ihr Vater ist in der Wirtschaft tätig, ihre Mutter ist gelernte Deutschlehrerin. Alles eigentlich nichts Ungewöhnliches.
Anne-Marieke ist nicht allein mit diesem Phänomen. Eine Umfrage legt nahe, dass ungefähr 50% aller Witwen und Witwer ihrem verstorbenen Partner schon einmal in Form eines Geistes begegnet sind. Die Wissenschaft begründet solche Phänomene mit einer veränderten Wahrnehmung durch chemische Schwankungen im Gehirn, ausgelöst durch Stress, Sauerstoffmangel, einem erhöhten Hormonspiegel, Einsamkeit, extreme, lebensgefährdende Situationen, Hunger, Kälte, Trance und allzu monotone körperliche und soziale Stimulation.
Das alles trifft aber nicht auf Anne-Marieke zu. Sie ist gesund, ihre Eltern lieben sie sehr und sind für sie da. Und sie sieht die Geister nicht nur ein- oder zweimal, sondern fast jede Nacht in ihrem jungen Leben. Sie weiß genau: Das alles ist real!
Wie es dazu kam und wie sie Hilfe fand, berichtet sie selbst:
Anne-Marieke, du sagst, du hättest schon als Kind dämonische Wesen gesehen. Wie und wann begann dieser ganze Albtraum?
»Meine Mutter wollte gern ein Kind; sie war damals 27 Jahre alt. Zwei bis drei Jahre lang probierte sie Verschiedenes aus, aber nichts half. So ging sie zu einer Wunderheilerin, wurde kurze Zeit später tatsächlich schwanger und bekam mich als erstes von drei Mädchen.
Als Baby habe ich fast immer geschrien. Die Allgemeinärzte hatten keine Lösung, und so ging meine Mutter zu einer weiteren Wunderheilerin. Diese Frau bat um ein Bild von mir, um zu sehen, was mein Problem sei. Ich hätte eine Blutung im Magen, sagte sie, und gab mir ein Medikament. Das änderte aber nicht viel; ich schrie weiter.
Als ich älter wurde, hatte ich oft seltsame Träume. Tiere mit dämonischen Augen schlichen um mich herum und machten mir Angst. Manchmal sah ich in der Nacht Menschen um mein Bett stehen, oder mein Raum war voller Dämonen und ich beobachtete sie. Ich hatte schreckliche Angst. Aber weil ich andererseis meinte, das wäre normal, sprach ich mit niemanden darüber.
Hast du irgendwann trotzdem mit jemand darüber gesprochen?
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